Von der Gründung 1903 bis zum 28.02.1920 liegen uns leider keine schriftlichen Aufzeichnungen vor. Jedoch liegt die erste Satzung des 'Turnvereins zu Lüthorst', wie unser Verein von der Gründung bis ins Jahr 1957 hieß, vor.
Die ersten 40 Jahre
1903 wurde in Lüthorst die Gründung des Turnvereins Lüthorst beschlossen, der zunächst " Turnverein zu Lüthorst " hieß. Der Zweck des Vereins war, wie in Paragraph 1 der Satzung beschrieben, "seine Mitglieder durch den regelgerechten Betrieb des Turnens körperlich auszubilden und in ihnen eine sittlich mannhafte, vaterländische Gesinnung zu erwecken und zu befestigen".
Nach anfänglichen Schwierigkeiten konnte dann der Turnbetrieb im damaligen Vereinsgasthaus "Amalie Heinemeier" aufgenommen werden. Einige Monate später, aber auch im Jahr 1903 wurde ein Spielmannszug ins Leben gerufen.
1909 wurde eine Fahne bei der Fahnenstickerei Stahlmann in Auftrag gegeben, die im gleichen Jahr beim Turnfest in Lüthorst eingeweiht wurde. Diese Original Fahne mit dem Namenszug "Turnverein Germania Lüthorst" kommt auch heute noch zum Einsatz. Während des 1. Weltkrieges ruhte das Vereinsleben.
1919 wurde der Verein wieder aktiv. Die Teilnahme an traditionellen Turnfesten wie z.B. Einbeck, Uslar, Stadtoldendorf und Mainzholzen waren selbstverständlich. Hier wurden erste Erfahrungen in leichtathletischen Disziplinen gesammelt. Aber auch das fröhliche Zusammensein sollte nicht zu kurz kommen. In dieser Zeit entstand die schöne Tradition, das Vereinsmitgliedern aus festlichen Anlässen Ständchen gebracht werden.
In dem 1930 gegründeten "Sportverein Lüthorst" wurde Fußball gespielt. Als Spielfeld diente eine Wiese am Steinweg.
Die Gleichschaltung im Jahre 1933 bedeutete für beide Vereine den Verlust der Eigenständigkeit.
Während des 2.Weltkrieges ruhte die Vereinsarbeit.
von 1953 bis 1960
Im Jahre 1947 begann das Vereinsleben aufs Neue.
Pfingsten 1953 wurde das 50-jährige Vereinsjubiläum gefeiert. Zur Finanzierung wurde von den Vereinsmitgliedern ein Festbeitrag als Vorschuss zusätzlich zum Monatsbeitrag erhoben. Das Fest wurde ein Erfolg und es wurde ein Überschuss erwirtschaftet.
1955 wurde an der Erichsburger Straße von den Vereinsmitgliedern in eigener Regie ein Sportplatz errichtet. Hierfür bekam der Verein einen Zuschuss von 500 DM.
1957 wurde der Turnverein "Germania Lüthorst" unter dem Namen "Turn- und Sportverein Germania Lüthorst" ins Vereinsregister eingetragen. Ende der fünfziger Jahre wurden neue Sparten im TSV gegründet. Den Anfang machten die Fußballer mit einer Jugend- und einer ersten Herrenmannschaft. Als größter Erfolg der Fußballer gilt der Aufstieg der ersten Herrenmannschaft in die Bezirksklasse 1972.
Seit 1976 nehmen die alten Herren am Punktspielbetrieb teil.
Von 1960 bis in die heutige Zeit
1960 wurde auf einer Mitgliederversammlung das erste mal über die Sparte Tischtennis berichtet, die sich ab 1968 so richtig etablierte. Hier bildeten sich zwei Herren, eine Damen und mehrere Schüler- und Jugendmannschaften.
Ungewöhnlich war die Begründung der Verlegung des 60jährigen Vereinsjubiläum von 1963 auf 1964. Der Festausschuss konnte die Festzelte nicht rechtzeitig besorgen. Im Übrigen fand auch das 65-ährige Jubiläum mit einjähriger Verspätung erst 1969 satt.
Beide wurden ein Erfolg.
1970 wurde die Damengymnastikgruppe gegründet. Das Angebot erweiterte sich 1977 auf zwei Altersgruppen.
1973 wurde mit dem Kinderturnen angefangen. Die Beteiligung war so stark, dass in mehreren Gruppen geturnt wurde.
Mitte der 80er Jahre werden auch Mütter und Väter in den Übungsbetrieb der Eltern-Kind Gruppe eingebunden.
Seit 2002 bietet der TSV die Trendsportart "Walking" an, hier wird an mehreren Wochentagen in unterschiedlichen Gruppen trainiert.
Eine nicht mehr wegzudenkende Veranstaltung ist seit 1972 das Volkswandern. Hier treffen sich bis heute nicht nur junge und ältere Wanderfreunde sondern auch Walkingsportler aus anderen Vereinen.
1974 wurde das Vereinlokal gewechselt und man traf sich nun in der Pension Haupt.
1977 wurde auf dem Sportplatz eine wettkampfgerechte Flutlichtanlage installiert. Mit dem Turnhallenbau 1985 an der Lüthorster Grundschule konnte der TSV nun auch auf eine schöne Trainingsstätte zurückgreifen.
1997 wurde der Traum von einem eigenem Vereinsheim, in gemeinsamen Baumaßnahmen mit dem Schützenverein (der sich einen Schießstand einrichtete) und dem Ortsrat (Einrichtung des Wilhelm Busch-Zimmers) realisiert.
Pfingsten 2003 konnte das 100jährige Vereinsjubiläum gefeiert werden.
In der heutigen Zeit einen Sportverein aufrecht zu erhalten, ist nicht einfach. Durch den demographischen Wandel müssen die Vereine große Einschnitte hinnehmen. So auch bei uns. Die Sparten Fußball, Tischtennis und Spielmannszug haben damit zu kämpfen, Nachwuchs zu finden. Nichts desto trotz haben wir es bis heute geschafft alle Sparten zu behalten, wenn es auch mit sehr viel Engagement jedes Einzelnen verbunden ist.
Nur durch die Mitarbeit und einem großen Zusammenhalt im Verein ist heute noch ein Verein am Leben zu erhalten. Dazu gehört eben auch, dass viele Festlichkeiten mittlerweile in Eigenverantwortung durchgeführt werden.
Im Jahr 2013 wurden zusammen mit dem Schützenverein und dem Heimatverein das Grundstück des Sportheims und der alte Kinder-garten von der Stadt Dassel gekauft. Der alte Kindergarten wurde von vielen Freiwilligen zum Vereinsheim ausgebaut.